Polyneuropathie

Verschaffen Sie sich einen raschen Überblick in unseren Video-Einführungen für Patienten und Fachkreise. Je nach Internetgeschwindigkeit wählen Sie bitte zwischen hoher und geringer Auflösung.

Die Chemotherapie-induzierte periphere Polyneuropathie (CIPN)

Die Chemotherapie-induzierte periphere Polyneuropathie (CIPN) ist eine häufig auftretende unerwünschte Arzneimittelwirkung bei der Anwendung verschiedener Medikamente in der Behandlung von Krebserkrankungen. Eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte im ärztlichen Erstgespräch und eine körperliche Untersuchung sollten bereits vor Beginn einer eventuell nervenschädigenden Chemotherapie erfolgen. Mögliche Risikofaktoren für eine periphere Neuropathie oder bereits bestehende Symptome (z.B. durch Diabetes verursacht), sollten im Vorfeld mit dem Arzt abgeklärt werden.

Folgende Substanzklassen können eine CIPN verursachen:

  • Epothilone (Ixabepilon)
  • Halichondrine (Eribulin)
  • Immunmodulatoren (Thalidomid)
  • Platinderivate (Carboplatin, Cisplatin, Oxaliplatin)
  • Proteasominhibitoren (Bortezomib)
  • Taxane (Docetaxel, nab-Paclitaxel, Paclitaxel)
  • Vinca-Alkaloide (Vincristin, Vinorelbin)

     

Anzeichen und Symptome einer CIPN sind Missempfindungen

  • Kribbeln/ Ameisenlaufen
  • Brennen/ Stechen
  • Gefühl des Eingeschnürt Seins
  • Taubheitsgefühl
  • Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen von Knöpfen
  • Sensibilitätsverlust bei Schmerz und Temperatur (kein Heiß- und Kaltempfinden)
  • Gangunsicherheit/ Schwank-Schwindel
  • Muskelschmerzen/ Muskelschwäche

Was kann man dagegen tun?

  • Aufmerksamkeit für mögliche Symptome und Beobachtung von Veränderungen
  • Bewegungstherapeutische Konzepte (Gleichgewichts-, Ausdauer- und Krafttraining)
  • Vibrationstraining mit Vibrationsplatte
  • Kneten von Igelbällen/ Nutzung von Noppenrollbrettern
  • Elektrische Reizung peripherer Nerven über Hautelektroden (TENS)
  • Physiotherapie/ Krankengymnastik
  • Während der Chemotherapie: Kühlen von Händen/ Füßen und Kopfhaut
  • Medikamentöse Therapie zur Unterstützung bei neuropathischen Schmerzen (Duloxetin, Gabapentin)/ Lokale Anwendung von Salben (Lidocain, Capsaicin)